Ford Verve - das Weltauto ?
Ford hat sich mit dem Verve so einiges vorgenommen, viele reden schon von einem neuen „Weltauto“. Dieser Gedanke scheint auch bei Ford nicht ganz abwegig zu sein, gibt es doch für drei verschiedene Märkte drei unterschiedliche Designstudien.
Martin Smith, Designchef von Ford of Europe, bekennt freimütig, dass die Studien erstmals öffentlich die Design-DNA unserer kommenden Kleinwagengeneration skizzieren. Überdies sollen die Studien verdeutlichen, in welchen Bauformen der Fiesta-Nachfolger weltweit verkauft wird: Unser zukünftiger Kleinwagen wird ein Fahrzeug für den Weltmarkt sein, entwickelt vom europäischen Zweig des globalen Entwicklungsteams und weltweit gebaut, sagt John Fleming, Präsident von Ford of Europe.
Nachdem das Concept Car Verve auf der IAA 2007 einen mutigen Ausblick auf das künftige Kleinwagen-Segment von Ford gab, zeigten die Kölner auf der seit 2003 jährlich stattfindenden Guangzhou International Automobile Exhibition in China neben dem aus Frankfurt bekannten Dreitürer eine viertürige Stufenheck-Variante. Diese ist im Farbton Frosted Grape (gefrorene Weintraube) lackiert und lehnt sich optisch an das schon von Mondeo und Focus bekannte Kinetic Design an. Der riesige Kühler in Trapezform mit dem dominanten Ford-Logo und die weit nach hinten gezogenen Scheinwerfer sorgen für einen bulligen Auftritt, breite 12-Speichen 18-Zoll Leichtmetall-Räder, reichlich Chrom und ein Diffusor am Heck runden das sportlich dynamische Bild ab. Die Scheinwerfer zeigen sich vom Mondeo inspiriert und verfügen über je zwei Projektionsleuchten in Kombination mit einer LED-Leuchtdiode. Die hinteren Leuchten erinnern in der Grafik ebenfalls an den großen Bruder Mondeo. Die Keilform des Dreitürers wurde bis zur C-Säule übernommen, die Frontpartie entspricht also der des auf der IAA in Frankfurt vorgestellten dreitürigen Kleinwagens. Durch die Stufenheckform aber wurden spezifische Elemente des Designs gestreckt, wodurch die Limousine elegante und dynamische Proportionen erhält. In der Tat wirkt das Heck in Verbindung mit der ansteigenden Fensterlinie nicht so stark betont wie beim Dreitürer. Das Seitenprofil des Ford Verve vermittelt, dank der säulenfreien Seitenfenster, einen deutlichen Eindruck von Spannung und Kraft. Die C-Säulen gehen in harmonisch markanten Linien in die flächige Heckpartie über.
Das Ford die neue Karosserievariante seiner Studie Verve zuerst in China vorstellt, deutet auf die zunehmende Bedeutung des chinesischen Marktes für die Unternehmenstrategie hin.
Doch auch in den USA legt Ford noch einmal nach und präsentiert auf der NAIAS 2008 in Detroit eine US-Version, die die heimische Bevölkerung an kleinere Autos heranführen soll. Ebenfalls viertürig zeigt sich das Modell für den nordamerikanischen Markt. Die US-Studie wurde gegenüber dem China-Verve optisch modifiziert. Der große Kühlergrill ist deutlicher zweigeteilt als in der Europa bzw. China Version, die Vier-Scheinwerfer-Optik kommt stärker heraus. Die Einfassungen der Nebelscheinwerfer, für die europäische und chinesische Studie noch relativ konservativ gehalten, stechen bei der US-Version durch eine aggressive Umsetzung im Kinetic Design hervor.
Die Markteinführung des US-Verve ist für 2010 geplant, sein dreitüriger Bruder wird schon im September 2008 auf deutschen Straßen rollen.
Ford gibt bereits offen zu, dass die in Detroit erstmals komplett gezeigten Verve-Modelle einen konkreten und detailreichen Ausblick auf zukünftige Serienmodelle geben. Beim größeren Ford Mondeo war dies auch mit der vorangegangenen Studie Ford Iosis möglich.
Ob es einen künftigen Fiesta mit Stufenheck allerdings in Europa geben wird, ist angesichts der geringen Nachfrage eher fraglich. Kleinwagen mit Stufenheck sind in Europa nur mäßig beliebt, was das Schicksal des seinerzeit in Deutschland wenig gekauften VW Santana oder Polo Stufenheck beweist.
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